Worteinfälle
Mittwoch, 7. März 2012 20:45
Worteinfälle
Was ist ein Worteinfall? Dieser Begriff basiert ursächlich auf einer Handlung: Manchmal fallen Wörter unvorbereitet in die deutsche Sprache ein. Das eine Wort fällt so tief, dass es am anderen Ende gleich wieder ausfällt (das sind die so genannten Wortausfälle oder Sprachausfälle), andere jedoch fallen eher in die Mitte und werden wohlwollend in die Gemeinschaft des Wortschatzes aufgenommen.
Häufig handelt es sich bei den Worteinfällen um Begriffe, die in der deutschen Sprache fehlen oder aber einen noch stärkeren Akzent setzen wollen als ein bereits vorhandener Begriff.
Worteinfälle treten in der Regel als Überraschungen auf - hier aber nicht im Sinne von Geschenken, sondern eher als Plötzlichkeiten.
Donnerstag, der 1. März 2012 war der Tag eines solchen Worteinfalls.
Die Situation: Der Ehemann ist zum gemeinsamen Mittagessen mit den schulpflichtigen Kindern eingeplant, sagt jedoch kurzfristig seine Teilnahme daran ab.
Die Reaktion: Er wird wieder ausgeplant.
Das Ergebnis: Das bis dahin monostatische Verb einplanen wird nun um einen neuen Partner bereichert, einplanen und ausplanen bilden also künftig ein Gegensatzpaar. (N. B. monostatisch ist hier nicht abgeleitet von Monostatos, dem bösartigen Oberaufseher aus Mozarts Zauberflöte, sondern setzt sich zusammen aus mono „allein, einzig“ + statisch „stillstehend, unbewegt“.)
Da es sich – nach Ansicht der Autorin – bei dem Verb ausplanen um ein sinnvolles und außerdem schönes Wort handelt, sollte es von möglichst vielen Sprechern benutzt werden.
Dieser Blog wird laufend um weitere, aktuelle Einfallswörter ergänzt.